Biotop-Übersichtsbericht

Geographie und Geologie
Das Gemeindegebiet von Langen bei Bregenz erstreckt sich von der Bregenzerachschlucht im Süden bis zur Staatsgrenze im Norden, welche mit dem Unterlauf des Kesselbachs zusammenfällt. Die Ostgrenze wird von der Rotach gebildet, während die Westgrenze der Gemeinde an der Westflanke des Hirschbergrückens verläuft und zwar großteils entlang der Tobelstrecken von Rickenbach (Hirschbergtobel, Wirtatobel) im Südwesten und Kesselbach im Nordwesten. Der höchstgelegene Punkt der Gemeinde ist der Hirschberg mit 1095 Metern, der tiefstgelegene Punkt findet sich an der Bregenzerach bei rund 440 Metern. Die Langener Terrasse, welche den Hauptsiedlungsraum darstellt, zieht in Höhen zwischen 540 und 670 m dahin, das Ortszentrum liegt auf 658 Meter Seehöhe.

Die Gemeinde liegt zur gänze im Bereich der Molassezone. Obere Meeres- und Süßwassermolasse bauen den Pfänder-Hochberg- und Hirschbergrücken auf, wobei erstere die südlichen Hangzonen bildet, während zweitere sich von den Gipel- und Kammbereichen der Molassestücke aus weit nach Norden ins vorland hinein erstreckt. Beide geologsichen Einheiten zeichnen sich durch eine charakteristische Wechsellagerung von Nagelfluh (Konglomeraten), Sandsteinen und Mergeln aus; in der Luzern-Formation der Oberen Meeresmolasse sind auch Kohleflöze eingelagert, die ehemals im Wirtatobel abgebaut wurden.

Die Seetongebiete der Langener Terrasse boten aufgrund der wasserstauenden Unterlage ideale Voraussetzungen zur Entwicklung von Hochmooren. Sie bilden das Zentrum von (ehemals) teils sehr ausgedehnten Moorkomplexen, in denen den rein regenwassergespeisten (ombrogenen) Hochmooren vielfach grundwassergespeiste Zwischen- und Niedermoorbereiche (bzw. Flachmoore) vorgelagert sind. Trotz der teils starken Beeinträchtigung durch die historische Torfstecherei und die nicht unbeträchtlichen Flächenverluste durch die in den letzten Jahrzehnten durchgeführten Entwässerungen und Meliorationen, gehören die Langener Moore nach wie vor zum bedeutendsten Naturschutz der Nordvorarlberger Molassezone.

Biotopausstattung
In der Gemeinde Langen bei Bregenz wurden 12 Biotope ausgewiesen, wobei zwei davon gemeindeübergreifende Großraumbiotope sind und eines davon als Sammelkategorie der Ergänzungsbiotope mehrere, über das gesamte Gemeindegebiet verteilte Einzelobjekte und Landschaftsausschnitte umfasst.

Bei den aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wertvollen Lebensräumen handelt es sich um die Langener Moore, Reste der traditionellen Kulturlandschaft wie extensiv genutzte Magerwiesen, Magerweiden und Besenbirkenhaine, verschiedene Fließgewässer samt umliegender Auen, und weitestgehend natürlichen Schluchtstrecken mit den ensprechenden Wäldern sowie die wärmegetönten Hangwälder der Südhänge. Anteilig entfallen dabei auf an der gesamten Biotopfläche der Gemeinde Langen.



Tobel-, Hang- und Schluchtwälder, Bäche und Flüsse   82,92 %
Hochmoore, Moorkomplexe11,55 %
Flachmoore, Steuewiesen, Feuchtwiesen2,85 %
Magerwiesen und Magerweiden2,36 %

Besenbirkenhaine

0,26 %
Auwälder0,05 %


Für die Biodiversität der Gemeinde Langen sind die genannten Biotope von sehr großer Bedeutung, wobei anemerkt sei, dass entsprechend ihrer grundlegenden Unterschiedlichkeit auch verschiedenste Organismengruppen, bzw. Elemente der heimischen Flora und Fauna auf den Erhalt dieser Lebensräume angewiesen sind. Weiters sei festgestellt, dass auch die Wald- und Landwirtschaftsflächen, die nicht als Biotope ausgewiesen wurden, für den Erhalt der Artenvielfalt von großer Bedeutung sind. Im Falle der landwirtschaftlich genutzten Gebietes sei hier speziell auf die Hanglagen hingewiesen, aber auch in den randlichen Lagen der Langener Terrasse haben sich vereinzelt Reste extensiv genutzter Wiesen- und Weideflächen erhalten. Zusätzlich ist in diesen Gebieten durch den kleinräumigen Wechsel von Offenland, Baum- und Waldbestockungen stellenweise noch eine reiche Strukturierung gegeben.

Die Biotope wurden im Rahmen des Vorarlberger Biotopinventars erstmals im Jahr 1985 erhoben und im Teilinventar Nordvorarlberg verzeichnet. Die aktuelle Erhebung der Flächen fand im Jahr 2006 statt.



Gemeindefläche2186,96 ha
Großraumbiotope111,67 ha
Kleinraumbiotope135,52 ha
Gesamte Biotopfläche247,19 ha